Samstag, 16. August 2014

Galaxis Begleitautomat

Auf der Platine des Begleitautomaten befindet sich ein Stecker, der drei Signale vom Pedal anliefert, die den zu spielenden Akkord in Moll, vermindert oder als Septime verändern sollen. Zumindest sollten dort Signale ankommen. Mit dem Multimeter konnte ich rasch feststellen, dass sich dort überhaupt nichts tat, wenn man die entsprechenden Pedale F#, G# und/oder A# drückt.
Es dauerte mich eine Viertelstunde die Leitungen durch den recht dicken Kabelbaum zu verfolgen. Der Umstand, dass alle Drähte weiß sind, machte das Unterfangen auch nicht viel einfacher. Die Leitungen kamen direkt an der Platine der Signalformung für das Pedal an und hingen lose herum. Die Enden machten einen recht verkokelten Eindruck. Ähnlich verkokelt waren drei kurze Drahtstummel, die aus dem Stecker herausragten, der die Leitungen vom Pedal auf die Signalformung führte. Da gehörten die Leitungen also ran. Aber weshalb waren sie ab?
Ich verfolgte die drei Leitungen im Kabelbaum zum Begleitautomaten, um sicherzustellen, dass ich die richtigen Anschlüsse verband. Dann schnitt ich das Gekokele von den Drähten ab und lötete sie wieder richtig an. Ein kurzer Test stellte sicher, dass alles nun wieder funktionierte.
Während dieser Arbeiten wurde mir auch klar, weshalb die Drähte abgeschnitten waren. Für den Transport dieses insgesamt 250kg schweren Ungetüms wurde die Orgel in zwei Teile zerlegt, in Ober- und Unterteil. Dazu müssen natürlich auch die Verbindungen dazwischen getrennt werden. Alle Kabel von unten sind mit Steckern im Oberteil aufgesteckt. Durch den angelöteten Kabelbaum am Stecker kann die Verbindung nun nicht mehr einfach durch Ziehen von Steckern gelöst werden.
Egal, nun tut es wieder. Auf zum nächsten Problem...

Freitag, 15. August 2014

Galaxis Reparaturen

Bedingt durch Job und die Arbeiten, die immer noch in unserem Haus anfallen, bin ich in letzter Zeit wenig dazu gekommen, mich um meine Orgeln zu kümmern. Nun aber wollte ich letzte Woche endlich mal die recht umfangreiche Mängelliste der Galaxis abhaken.
Den ersten Mangel, den ich abstellen wollte, war, dass die Orgel beim Benutzen des Transposers sowas von verstimmt ist, dass man sich freiwillig die Ohren zuhält. Grausig. Ich wollte also damit beginnen - ganz gemäß den Serviceunterlagen - zunächst die beiden Hauptoszillatoren zu stimmen. Als Referenz sollte mir dazu die Spectra dienen.
Auf der Spectra registrierte ich also die Zugriegel, einen einzelnen Regler rausgezogen und alle Effekte auf Null. So erhielt ich einen schönen Sinuston. Mit Schraubstock und Geige wurde die C-Taste arretiert und der Ton blieb. Dann rüber zur Galaxis, Hauptoszillatoren suchen... Ahh, rechts, einmal am Gehäuseboden, einmal an der Rückwand.
Für die Einstellung der Frequenzen sind je zwei Spindeltrimmer auf den Hauptoszillatoren zuständig. Diese sind waagerecht auf der Platine eingelötet und müssen daher von der Seite mit einem feinen Schraubendreher eingestellt werden.
Nun hat man diese Hauptoszillatoren aber clevererweise derart eingebaut, dass die Spindeltrimmer genau zur Gehäusewand zeigen, und zwar beim unteren Hauptoszillator nach hinten (mit 10cm Luft) und beim hinteren Hauptoszillator nach rechts (mit 6cm Luft). Natürlich befindet sich hinten unten rechts auch der Kabelschacht nach unten in den Fuß und natürlich sind dort freie Lötstellen, sodass man mit einem Metall-Schraubendreher höllisch aufpassen muss. Ich habe meinen Schraubendreher daher mit reichlich Isolierband umwickelt und mich dann an die Operation am offenen Herzen gewagt. Erkenntnis: Es geht tatsächlich einfacher, wenn man den hinteren Hauptoszillator vorher ausbaut, wenngleich das bei dem daran befestigten Kabelbaum nur ein Minimum an Platzgewinn bringt.
Eine halbe Stunde später waren die Hauptoszillatoren gestimmt.

Dann war der Transposer dran: Ein Array aus Trimmpotis, die Steuerspannungen für die Hauptoszillatoren generieren. Und natürlich auch für den Begleitautomaten (im Volksmund auch Klopfkiste genannt):

Im Bild sieht man die beiden Platinen, oben und unten je 11 Trimmpotis: Links oben der Hauptoszillator 1, links unten der Begleitautomat, rechts oben der Hauptoszillator 2 und rechts unten ohne Funktion. Sodann geht man Transposerstellung für Transposerstellung durch und gleicht den Ton mit der Referenz ab. In meinem Falle ergab sich mit meinen metallenen Schraubendrehern wieder das Problem, dass die Tonhöhe sich schon änderte, wenn man den Trimmer nur berührte. Das machte das Einstellen unnötig kompliziert.
Es war auf jeden Fall die Mühe wert: In jeder Transposerstellung war das Klangbild nun einwandfrei. Leider waren meine Unterarme hinterher gar nicht mehr so einwandfrei. Wer genau hinschaut, erkennt die Ursache: Die schwarze Blende mit der weißen Aufschrift hinter der Schalterfront ist aus Metall. Und dort wo "Presets" steht ragt nach oben eine kleine Zunge heraus. Und die ist höllisch scharfkantig. Autsch!

Als nächstes sollte das Pedal an die Reihe kommen. Immer, wenn ich das Pedal registrierte, dann war schon ein Ton zu hören, obwohl das Pedal völlig unbelastet war. Ursache waren zerstörte Reed-Relais auf der Rückseite. Teilweise mechanisch defekt, teilweise verbogen, teilweise korrodierte Kontakte. Am Pedalwerk ist hinten eine kleine Schlaufe, in welchem ein Stabmagnet steckt. Drückt man auf ein Pedal, wird der Magnet nach unten geführt und kommt direkt neben dem Magnetschalter (Reed-Relais) zu liegen, der daraufhin der Orgel ein Signal meldet.
Nachdem ich 8 Reed-Relais getauscht hatte, funktionierten bis auf eine Pedal-Taste alle wieder korrekt. Also tauschte ich bei dieser einen das Reed-Relais erneut, allerdings mit demselben Ergebnis. Ein wenig frustrierend. Da ich aber zum einen so langsam keine Lust mehr hatte und zum anderen der Fehler die zweithöchste Pedal-Taste betrifft (wo es mir ohnehin ziemlich Wurst ist), baute ich das Pedalwerk wieder ein. Hier fiel mir noch ein weiterer Bug auf, den ich später noch beackern muss: Eine Pedal-Taste (ich meinte, es war das tiefe G) hat eine unzureichende Federspannung, sodass das Pedal nach dem Drücken nicht sofort zurück schnellt, sondern langsam schwingend. Das führt dazu, dass der Schaltkontakt immer wieder auslöst, bis sich das Pedal ausgeschwungen hat. Da werde ich wohl eine neue Feder brauchen, sofern man die Federspannung nicht irgendwo noch einstellen kann.
Nach dem Einbau konnte man jedenfalls wieder auf dem Pedal spielen, vom G und vom B' abgesehen.
Dann sollte es da noch eine Funktion mit dem Pedal geben, die ich sogleich ausprobierte: Der Begleitautomat hat eine Ein-Finger-Automatik, d. h. wenn man im unteren Manual das F drückt, dann spielt der Begleitautomat einen F-Dur Akkord. Man kann natürlich auch G-, C- und alle anderen Akkorde spielen lassen, aber eben immer Dur. Mit dem Pedal sollte es nun möglich sein auch Moll und Sept-Akkorde zu spielen, indem man unten das Fis und / oder Ais spielt. Ich weiß nicht: Ich habe alle Möglichkeiten durchprobiert, aber den Begleitautomaten ist das sowas von egal, was ich auf dem Pedalwerk treibe, dass ich entweder vergessen habe hier noch etwas einzustellen (die erforderlichen Schalterstellungen bei dieser Galaxis sind schon etwas absonderlich) oder aber hier liegt wirklich noch ein Fehler vor. Bei Gelegenheit werde ich auch das in Angriff nehmen.

Samstag, 12. März 2011

Duck-Tape rulez

Gestern Abend habe ich endlich die Ursache für die massiven Störungen im Audiobereich der Spectra gefunden: Ein Kurzschluss zwischen der digitalen und der analogen Masse an der Ausgangsplatine. Durch diesen Kurzschluss bestand eine elektrische Verbindung zwischen dem MIDI-Bus und dem Audio-Bus, weshalb man den Computern beinahe bei der Arbeit zuhören konnte, und das in nicht unerheblicher Lautstärke.
Vorgestern hatte ich ja den ersten Aha-Effekt, dass die Geräusche nahezu vollständig verschwinden, wenn ich das MIDI-Flachbandkabel von der Ausgangsplatine CB45 abziehe. Der Schaltplan allerdings suggeriert eine vollständige Trennung beider Teilbereiche. Also baute ich die ganze Platine aus und wollte schauen, ob ich hier vielleicht eine Lötbrücke oder ähnliches finde.
Nach dem Ausbau schloss ich, einem spontanen Gedanken folgend, erst einmal wieder alle Kabel an die nun auf einem Stück Pappe liegende CB45 an. Zu meiner Überraschung herrschte absolute Ruhe. Die Störungen mussten also etwas mit der Montage zu tun haben.
Ich schaute mir die Anschlüsse nun genauer an und sah, dass an den drei DIN-Buchsen für MIDI-In, MIDI-Out und Tape der Masseanschluss blank zur Aussenwand lag. Auf der Innenseite der Rückwand ist ein grosses Metallblech, von dem ich annahm, dass es wohl für den Kurzschluss der beiden verschiedenen Massen verantworlich sei. Ich klebte daher von innen gegen das Metallblech, knapp unterhalb der Bohrlöcher für die DIN-Buchsen, einen Streifen Duck-Tape, damit die Masseanschlüsse das Blech nicht berühren können. Ich baute alles wieder ein und stellte fest, dass dies wirklich des Pudels Kern war. Endlich ist die Spectra ruhig.
Durch das ganze Vorziehen und Zurückschieben der Orgel, die auf einem Aluminium-Druckguss-Gestell steht, habe ich die Bodenfliesen in meinem Zimmer schon ziemlich versaut. Die nächste Aktion wird wohl sein, wieder ein paar Filze unter das Gestell zu kleben.

Donnerstag, 10. März 2011

Mit Schraubstock und Geige

Irgendwie fand ich es schon immer suspekt, dass in einer 20.000 DM Orgel die kleinen, empfindlichen Audiosignale durch Flachbandkabel geführt werden und somit jeglicher Einstrahlung durch den Elektrosmog der CPUs ausgesetzt sind.
Sprachs und schritt zur Tat: Ich griff mir also die beiden Flachbandkabel (vom GoldenGate zum Mischer PEM5 und von dort zum Ausgang CB45) und setzte mich damit an den Wohnzimmertisch.
Dort schnitt ich von einer Rolle Aluminium-Grillfolie etwa 10cm breite Streifen ab. Diese wickelte ich längs um die Flachbandkabel, so dass sie sich immer etwa drei Zentimeter überlappten. An den Enden ließ ich etwa zwei Zentimeter frei.
Für den weiteren Schritt brauchte ich die Hilfe meiner Freundin. Ein langer Streifen Panzerband (Duck-Tape), auf jeder Seite einen Zentimeter länger, als die Aluminium-Ummantelung, musste abgeschnitten und mit der Klebeseite nach oben auf den Tisch gelegt werden. Darauf legten wir dann das eingewickelte Flachbandkabel und klappten das Panzerband um das Flachbandkabel. Ich glaube, ich stellte mich dabei recht ungeschickt an *hüstel*.
Nachdem ich beide Kabel wieder eingebaut und alle anderen Störfaktoren möglichst weit weg verlegt hatte, hoffte ich auf eine nun etwas beruhigte Orgel. Pech gehabt: Der Lärm war wie zuvor.
Nun hatte ich aber die Faxen dicke. Ich zog alle Kabel von der CB45 hinten ab, auch das Kabel zum Verstärker. Ergebnis: Himmlische Ruhe.
Dann steckte ich das Audiokabel wieder auf. Ergebnis: Himmlische Ruhe.
Wie bitte??
Fehlte nur noch das MIDI-Kabel, welches aber theoretisch keinerlei elektrische Verbindung zum Audiosignal hat. Ergebnis: Dröhnender Lärm.
Übersprechen aufgrund der örtlichen Nähe konnte ich ausschließen, da ein einfaches Übereinanderlegen beider Flachbandkabel keine Geräusche produzierte. Es muss also tatsächlich eine elektrische Verbindung beider Systeme (MIDI und Audio) geben, laut Schaltplan jedoch nicht.
Zumindest würde dies auch erklären, weshalb die MIDI Dumps so schrottig am Rechner ankommen. Momentan jedoch kommt MIDImäßig überhaupt nichts mehr an der Orgelrückseite an, weil ich das MIDI-Flachbandkabel nicht angeschlossen habe. Ich habe meine Orgel noch niemals so ruhig erlebt. Selbst bei voll aufgedrehtem Verstärker rauscht sie nur ein wenig. Nur sollte man nun tunlichst nicht auf eine Taste kommen, wenn man an seinem Hörvermögen hängt.

Dienstag, 8. März 2011

Die restlichen Kabel

Heute fand ich in der Post endlich die restlichen Kabel. Ich habe sie natürlich sofort angeschlossen. Und siehe da, es läuft.
Das GoldenGate hat wirklich einen tollen Sound, gar keine Frage. Nur habe ich nun ein ganz anderes Problem: Das bisherige digitale Rauschen im Verstärker, hat sich durch den Einbau des GoldenGate ver-zigfacht. Allein, wenn ich auf dem Touchscreen des GoldenGate etwas mache, kann ich das in den Lautsprechern mithören. Das Kuriose ist: Es ist dabei völlig unerheblich, wie laut die Orgel eingestellt ist. Selbst, wenn ich die Orgel auf Null drehe, dröhnt die GoldenGate CPU aus den Lautsprechern. Das ist wirklich nervig, so macht das keinen Spaß.

Montag, 7. März 2011

Abbe Drähte leiten nicht

Heute hatte ich den spontanen Gedanken, dass die Master-CPU in der Orgel gar keinen Reset bekommt. Als ich die Schaltpläne durchwühlte, stieß ich auf einen Stecker auf der Rückseite des 19" Einschubs. Dort sollte der Reset herkommen. Von dort führt ein kleines Kabel auf eine neue Platine vom GoldenGate und von dort.. Ähh... Was liegt denn hier rum? Ein Stecker?
Genau: Der Stecker, welcher das Reset-Signal führt war nicht eingesteckt. Und ließ sich auch nicht wirklich stecken, weil das Kabel recht stramm war.
Also die ganze Platine vom Bodenblech abschrauben und einen Zentimeter weiter links wieder festschrauben. Hier ließ sich nun das Resetkabel problemlos und ohne Zug einstecken.
Orgel einschalten, CPU läuft, Verstärker rauscht, Display okay.
Uff *schwitz*

Sonntag, 6. März 2011

GoldenGate eingebaut

Puh, das war eine Menge Bastelarbeit, aber nun ist alles ausgebaut, umgebaut und wieder eingebaut. Das alte Seitenblech und das LifeStyle liegen nun auf dem Schreibtisch. Das neue System schaut recht gut aus.
Ich habe die Orgel eben mal probehalber eingeschaltet, ob sich noch etwas tut. Nun ja, immerhin leuchten die Displays, aber das ist auch schon alles. Das Display in der Mitte ist tot, keine Taste reagiert, der Verstärker wird nicht eingeschaltet. Uh oh... Ich ahne fürchterliches.